Home » Made in Austria » Kulturlandschaft und Kulinarik aus Bauernhand
Made in Austria

Kulturlandschaft und Kulinarik aus Bauernhand

HannesRoyerBergbauerundObmannvonLandschafftLeben04cLandschafftLeben
HannesRoyerBergbauerundObmannvonLandschafftLeben04cLandschafftLeben
© Fotos: Land schafft Leben

Seit vielen hundert Jahren bewirtschaften unsere Bauern unser von den Alpen geprägtes Land, mittlerweile unterstützt von hochmoderner Technik. Doch keine Technik der Welt, keine noch so innovative Maschine kann dabei aber unsere Nutztiere ersetzen.

avatar

Hannes Royer

Bergbauer und Obmann von Land schafft Leben

Nur Kühe und andere Wiederkäuer konnten und können das von unseren Vorfahren dem Wald abgewonnene Grasland und die höher gelegenen Almweiden für uns nutzen. Schweine, Geflügel und allerlei anderes Getier, das in den vom Ackerbau geprägten Bundesländern dominiert, fressen hingegen überwiegend jenes Futter, das speziell für sie angebaut wird und darüber hinaus etliche Nebenprodukten der Lebensmittelproduktion, die für uns Menschen ungenießbar sind.

Mannigfaltiger Nutzen

Über ihre Ausscheidungen geben Nutztiere dem Boden wertvollen Dung zurück. Uns Menschen geben sie ihr Fleisch, ihre Milch und eine ganze Reihe anderer Produkte. Wir machen daraus vor allem wertvolle und wohlschmeckende Lebensmittel, während die nicht essbaren Teile die unterschiedlichsten Anwendungen finden: etwa in Kosmetika, Handys, Porzellan und hunderten anderen, die wir niemals vermuten würden.  

Touristischer Mehrwert

Noch einen weiteren Wert ziehen wir in Österreich aus unseren Nutztieren. Nach ökonomischen Maßstäben ist dies sogar ihr größter Wert: Die landschaftliche Schönheit nämlich, die uns Einheimischen oft gar nicht mehr auffällt, die aber die Herzen unserer Gäste höher schlagen und die Tourismuskassen hell klingeln lässt.

Ohne unsere Nutztiere und die bäuerliche Kulturarbeit wäre unser kostbarstes Gut schnell wieder das, was es einst gewesen war, nämlich Wald und Steppe. Des Wanderers Auge würde keinen Anhaltspunkt und sein Fuß kein attraktives Ziel finden. Die gepflegte, offene Landschaft – das wissen Reisemotivforscher längst – ist Österreichs größtes touristisches Kapital neben dem Weltruf als Kulturnation. Kultur und Kulturlandschaft und die darauf aufbauende Kulinarik schnüren sich also hier zu einem attraktiven Gesamtpaket.

Qualität aus Tradition

Der ausgezeichnete Ruf, den die heimische Landwirtschaft und deren Produkte im In- und Ausland genießen, hängt eng mit der Erfolgsgeschichte von Bio in Österreich zusammen. Bio in Ackerbau und Viehzucht ist in Österreich längst aus der Nische heraus und ins Bewusstsein vieler Einheimischer, Gäste und ausländischer KundInnen hinein gekommen. Österreichs Biobauern wirken dabei in ihrem innovativen Drang weit in die konventionelle Kollegenschaft hinein. In vielen Bereichen der landwirtschaftlichen Produktion findet hier ein reger Gedanken- und Meinungsaustausch statt. Nicht zuletzt in Form eines gesunden Wettbewerbs, aus dem oft genug beide Seiten aufgrund verbesserten Know-hows als Sieger hervorgehen. Wir Konsumenten profitieren davon ebenfalls durch nachweislich hohe und höchste Lebensmittelqualität.  

Dass aber auch Bio die landwirtschaftliche Weisheit nicht mit dem Löffel gefressen hat, das betone ich als Biobauer ganz bewusst. Fantasien, wonach wir quasi von heute auf morgen unsere ganze Landwirtschaft nur noch biologisch betreiben sollten, bringe ich daher die Skepsis des Praktikers entgegen, der viel gesehen und mit vielen gesprochen hat.


Beste Ausbildung, fachliches Know-how, Innovationskraft und die tiefe Verbundenheit mit dem Boden und der aus ihm gewachsenen Tradition sind die tragenden Säulen unserer Landwirtschaft. Ohne das Vertrauen in ihre Produkte und Leistungen aber, das Einheimische und Gäste, das Handel und Tourismus ihr entgegenbringen, würde sie schnell in sich zusammenbrechen.  


Next article