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Made in Italy

Kulinarisches Lebensgefühl zwischen zwei Kulturen

© Foto: TVNOW/Stefan Gregorowius

Wenn der Südtiroler Starkoch Roland Trettl von den kulinarischen Köstlichkeiten Italiens erzählt, läuft einem das Wasser im Mund zusammen. Ein Interview über die Würze des Lebens, pure Emotion und die Einzigartigkeit der Südtiroler Kulinarik.

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Roland Trettl

Starkoch © Foto: Helge Kirchberger

Welche „Made in Italy“-Produkte dürfen bei Ihnen in der Küche einfach nicht fehlen?

Ich versuche immer, die Welt ein bisschen zu verbessern. Deswegen sollten wir, wenn wir über Lebensmittel reden, nicht von Produkten sprechen. Das Wort Lebensmittel strahlt eine ganz andere Wertschätzung aus! Auf jeden Fall darf bei mir in der Küche ligurisches Olivenöl nicht fehlen. Außerdem ist eine Colatura di Alici, eine Fischsoße von der Amalfiküste, der beste Salzersatz. Bei mir zu Hause werden Sie außerdem sicherlich verschiedene Käsesorten finden, wie etwa Mozzarella di Buffala, Pecorino oder Taleggio und vieles mehr.

Sie haben die meiste Zeit Ihres Lebens im Ausland verbracht. Gibt es etwas, dass sie an Südtirol besonders vermissen?

Ich vermisse in gewisser Weise den Stillstand. Für mich bedeutet eine Rückkehr nach Südtirol immer auch eine Rückkehr zu einem Platz, der vor vielen Jahren stehengeblieben ist. Alles wird in unserer Zeit immer höher und schneller. Und in Südtirol läuft alles ein bisschen gemütlicher. Außerdem ist Südtirol kulinarisch gesehen eine Region, die man auf der Welt so kein zweites Mal findet. Denn es prallen hier zwei Kulturen aufeinander. So gibt es einerseits die Kultur des Nordens mit Knödel und Palatschinken und die Kultur des Südens mit den besten Pasta- und Fischgerichten. Und das paart sich in Südtirol total unkompliziert. Es ist so selbstverständlich, dass man neben einem klassischen Südtiroler Wirtshaus ein italienisches Restaurant findet. Das hat etwas wahnsinnig Schönes!

Da schwingt ja auch ein bestimmtes Lebensgefühl mit, oder?

Ja natürlich! Das hat mit dem Stolz und dem Patriotismus der SüdtirolerInnen zu tun, aber auch mit der Wertschätzung für gutes Essen. SüdtirolerInnen, die nicht gut essen, sind unglückliche SüdtirolerInnen.

Und da gehören sicherlich auch Gewürze dazu. Sie sind Teil des Spiceworld Teams in Österreich – was bedeuten Gewürze für Sie als Spitzenkoch?

Gewürze heben ein Gericht oder ein Lebensmittel noch einmal auf eine andere Bühne. Richtig eingesetzt, sind Gewürze die perfekten Nebendarsteller. Versuchen aber Gewürze den Hauptdarsteller zu übertrumpfen, dann kann ein Gericht versaut sein. Es ist eine ganz feine Gratwanderung. Gleichzeitig geben Gewürze aber auch viel Spielraum für Kreativität. Denn das Kreative am Kochen kommt durch das Würzen!

Welche Gewürze repräsentieren für Sie das ultimative italienische Lebensgefühl?

Knoblauch ist ein Gewürz, das mich immer an Italien erinnert! Rosmarin, Oregano, Peperoncino, Thymian, aber auch Salbei sind ebenso Kräuter, die mit der Hitze gut umgehen können. Das kann Basilikum weniger, ist aber ebenso ein Gewürz, das mich sofort an Italien erinnert.

Apropos Lebensgefühl: Was zeichnet Ihrer Meinung nach einen perfekten Aperitivo aus? 

Ich trinke fast immer einen Aperitif, wenn ich essen gehe. Der klassische Aperitif hat für mich etwas leicht Bitteres. Denn durch diese Bitterkeit wird der Appetit angeregt und das ist nun doch Sinn der Sache! Außerdem ist der Aperitivo auch so wertvoll, weil er einen vom Alltagsstress runterholt. Es ist etwas total Schönes, nach der Arbeit mit einem Aperitif den Abend einzuleiten. In Kombination mit dem Salzigen und Würzigen beispielsweise von Blätterteigtaschen, Grissini oder Rohschinken ist das Bittere des Aperitifs perfekt.

Auch in Ihrer Sendung “First Dates” trinken die KandidatInnen zu Beginn einen Aperitif. Warum?

Vor unserer Sendung sind alle unsere KandidatInnen immer sehr aufgeregt und brauchen erst einmal etwas zu trinken. Das ist ja auch klar, denn es besteht immerhin die Möglichkeit, gleich seinen Traumpartner kennenzulernen! Nach einem Aperitif sind die meisten dann erst einmal viel lockerer – und dafür sind auch wir sehr dankbar! (lacht)

Beenden Sie bitten folgende Sätze…

  • Italienisches Essen ist … pure Emotion!
  • Für ItalienerInnen ist Kaffee … der Antrieb im Leben.
  • Mein Lieblingsgewürz ist … Salz.
  • „Made in Italy“ steht für Sie für … eine gelebte Leichtigkeit – auch wenn es noch so schwer ist.

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Der Inbegriff von Aperitif

Zutaten für 1 Portion:

  • Weinglas vollständig mit Eiswürfeln befüllen
  • 3 Teile Prosecco
  • 2 Teile Aperol
  • 1 Schuss Sodawasser
  • ½ Orangenscheibe als Garnitur

Aperol ist Lebensfreude.

Und Lebensfreude steckt an. Seit seiner Erfindung 1919 inPadua, nähe Venedig, ist Aperol mit seiner leuchtend orangen Farbe ein willkommener Begleiter für die schönen Augenblicke im Leben. In Österreich ist Aperol längst zum Lieblingsaperitif vieler geworden und bei keinem Aperitivo, Afterwork oder netten Zusammensein mit Freunden mehr wegzudenken. Ob zwischendurch, zur leichten Kücheoder einfach, weil die Sonne gerade scheint: eigentlich gilt zu jeder Zeit: It’s Aperol Time!

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